Donnerstag, 21. November 2013

Trockenmauer bauen

Eine Trockenmauer zu bauen ist einfach. Das tolle ist, dass man für den kompletten Bau kein Wasser benötigt, man kann eine Trockenmauer also zu jeder Jahreszeit bauen. Außer im Winter, da dürfte es schwieriger werden, das Fundament auszuheben ;-)

Unsere fertige Trockenmauer (Kalkstein)

Man braucht, um eine schöne Trockenmauer herzustellen, folgendes:

  • Mauersteine aus Kalkstein,Porphyr oder Sandstein (oder was auch immer man möchte) Verbaut haben wir auf dem Foto oben ca 6 Tonnen
  • Auffüllmaterial (Schotter 0-32mm) fürs Fundament und zum hinterfüllen
  • Schaufeln
  • Ein paar Füße zum feststampfen ;) falls kein Handstampfer vorhanden ist
  • Pflanzerde/ Pflanzsubstrat (wir haben den "Vegetationsboden" von Gelsenrot genommen) zum einsetzen der Steingartengewächse in die Fugen
  • Steingartengewächse für die Fugen
Gelsenrot Pflanzsubstrat
Schottergemisch 0-32mm
Der Plan

Das Fundament
Das Fundament sollte ein Drittel der Mauerhöhe betragen. Es sollte zwischen 40 und 60 cm tief ausgehoben werden. Das Fundament füllen wir anschließend mit 0-32 Schottergemisch und stampfen es fest. Da eine Trockenmauer unempfindlich gegen unregelmäßige Bodensetzungen ist, müssen wir das Fundament nicht betonieren, es muss auch nicht frostsicher (Frostsicher =80cm tief) sein.

Die Erste Lage
Ist das Fundament fertig gestellt und fest gestampft, geht es auch schon an die erste Lage Mauerwerk. Beim Mauern arbeitet man immer Lage für Lage. Wenn man eine Trockenmauer baut, darf man es nicht zu genau nehmen. Lücken und Fugen bieten Pflanzen und Tieren einen wichtigen Lebensraum.
Die erste Lage wird direkt auf das Schottergemisch 0-32 gelegt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Steine "satt" im Schotterbett liegen und nicht wackeln. Für die Erste Lage dürfen nur die größten und schwersten Steine verwendet werden.

Die weiteren Lagen
Nach jeder Lage wird erstmal mit Füllmaterial (Schotter 0-32mm) aufgefüllt und gestampft. Dort, wo im Bild der orange Eimer steht, muss nun aufgefüllt werden, sodass man wieder eine feste Ebene hat, wo man den nächsten Stein auflegen kann. Auf dem Bild seht ihr auch einen der Steine, der weiter ins Erdreich geht. Diese Steine sollte man jede 2. Lage einbauen oder öfter. Sie geben der Mauer mehr Halt und verkrallen sich im Erdreich. Kreuzfugen sind zu vermeiden, man erkennt sie am Kreuz das sich bildet (+), T- Fugen habe ich auch an manchen Stellen, die sind nicht so schlimm, solange man sie selten macht.

An dieser Stelle werde ihr sicher feststellen, dass die Steine kippeln. Dieses Kippeln stellt man ab, indem man Bruchstücke der Steine nimmt (Scherben oder Zwickel genannt) und diese unter die kippelnden Steine schiebt sodass diese nicht mehr kippeln. Es ist verboten, die Steine in Erdreich oder Sand zu verlegen, denn wenn das vom Regen ausgewaschen wird, dann ist eure Mauer instabil. Deshalb immer Zwickel verwenden und damit die Mauer verkeilen. Unsere Mauer ist rund nach außen. Das bedeutet, dass auf der Außenseite auch in die vertikalen Fugen dise Zwickel eingebaut werden müssen. Notfalls kann man sie auch mit dem Hammer reinschlagen. Dadurch wird die Mauer verkeilt und hält ewig.


Nach jeder Lage (nachdem diese gekeilt ist) könnt ihr in die vertikalen Fugen Pflanzerde einfüllen, diese rieselt dann auch unter die Steine und in diese Fugen könnt ihr auch die Steingartenpflanzen setzen. Wenn ihr eine Pflanze gesetzt habt, achtet darauf, dass sie genug Pflanzerde hat und dass die Pflanzerde auch bis ins Erdreich geht. Ich habe immer so eine Spur aus Pflanzerde Richtung Erdreich gelegt, damit die Pflanze von dort Wasser ziehen kann. Die Pflanzen werden während des Mauerbaus direkt gesetzt, also nicht erst hinterher.
Beim weiteren Mauerbau könnt ihr schonmal die Steine für die oberste Lage aussuchen und beiseite legen.Dort solltet ihr die schönsten Steine verwenden, sie sollten auf der Oberseite schön Glatt und ebenmäßig sein, damit ihr dort auch mal drauf laufen könnt. Außerdem sollten sie recht tief sein.

Wie ihr seht, haben wir die Mauer an einem Kellerfenster, angelehnt an die Hauswand gebaut. Das ist eine sehr schöne Alternative zu einem Lichtschacht und lässt durch die hellen Steine sehr viel Licht in den Keller. Die Böschung haben wir dann ebenfalls schön bepflanzt. Falls ihr etwas Ähnliches vor habt, achtet darauf, dass die Böschung nicht steiler aus 45° ist. Ab 30° solltet ihr die Böschung durch Bepflanzen vorm Abrutschen sichern. Man kann auch mit einem Weidenruten- Geflecht arbeiten oder mit Steinen. Wir haben ein paar unförmige Rest-Steine auf die Böschung gesetzt und darum Steingartengewächse arrangiert. Sieht wirklich klasse aus!